375 Jahre Westfälischer Friede 2023 und wieder gravierende Planungs- und Entscheidungsfehler!
Die Stadt plant, im Jahr 2023 den Abschluss des Westfälischen Friedens – vor dann 375 Jahren – als großes Ereignis zu feiern. Zur Finanzierung der Kosten ist ein Budget von 5,5 Millionen € mit einem städtischen Eigenanteil von 3,4 Millionen € geplant. Das ist vom Rat der Stadt parteiübergreifend beschlossen worden.
Dieses Vorhaben ist ein gutes Beispiel, wie bei einem teuren Vorhaben durch mangelnde Zielklärung und mangelnde Wirkungsanalyse umfangreiche städtische Mittel mit suboptimaler Wirkung ausgegeben werden sollen.
Was müssten die Ziele sein?
- Den Westfälischen Frieden als epochalen europäischen Friedensvertrag in Erinnerung rufen und vermitteln, dass Vertragswerk und Verhandlungsprozess auch heute noch bei Konfliktlösungen zwischen Staaten von Bedeutung sein kann.
- Überregional Menschen auf die Potenziale von Stadt und Region aufmerksam machen und sie als Besucher:innen gewinnen.
- Für beide Ziele gibt es wirkungsvollere und kostengünstigere Maßnahmen.
- An den Westfälischen Frieden nachhaltig zu erinnern, gelingt wesentlich wirkungsvoller durch wissenschaftliche Kongresse, durch die Finanzierung von Forschungsvorhaben, Veröffentlichungen und die Bereitstellung didaktischer Materialien für Schulen.
- Menschen überregional als Besucher:innen von Stadt und Region zu gewinnen, erfordert ein überregionales Kulturmarketing. Das gibt es seit Jahren nicht. In den Veranstaltungskalendern der großen Zeitungen kommt Osnabrück nicht vor. Andere Städte und Regionen werben mit attraktiven Broschüren, die den Zeitungen beigelegt werden.
Für 3,4 Millionen € könnte über viele Jahre die überregionale Kulturwerbung finanziert werden.
Für Verwaltungsplanungen und politische Entscheidungen ist unbedingt erforderlich, dass systematisch Ziele geklärt, Zusammenhänge mit anderen Aufgaben betrachtet werden und dass Umsetzungsmaßnahmen alternativ und mit Wirkungsanalysen untersucht werden.
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